Zurück in die Zukunft: Der Tag des BIF

Der 31. Oktober ist der Tag des Bahninfrastrukturfonds (BIF). Der Bundesrat überweist dem Parlament die Botschaft für den nächsten Ausbauschritt des Bahnnetzes. Gleichentags reicht die SBB ihre Grundofferte für die nächste Leistungsvereinbarung mit dem Bund ein. Wir fassen das Wichtigste zusammen.

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Was hat der Bahninfrastrukturfonds mit «Zurück in die Zukunft» zu tun?

Der Bahninfrastrukturfonds (BIF) sichert die Zukunft des Schweizer Bahnnetzes. Aus ihm stammen die Mittel für den Betrieb, Unterhalt und Ausbau der Gleise, Fahrleitungen, Tunnel und so weiter. Die Leistungsvereinbarungen und Ausbauschritte sind sozusagen die Zeitmaschinen der SBB – mit ihnen können die SBB und der Bund die Zukunft beeinflussen.

«Die Leistungsvereinbarungen und Ausbauschritte sind die Zeitmaschinen der SBB.»

Denn nur wenn wir heute und morgen unsere Infrastruktur gut unterhalten, bringt sie unsere zukünftigen Ichs übermorgen pünktlich und sicher ans Ziel. Und einzig mit wohlüberlegten Ausbauten kann die SBB ihren «Kunden der Zukunft» mehr Verbindungen, Sitzplätze und Gütertrassen anbieten, ohne dass die Preise ins Unermessliche steigen. Im Übrigen heisst der Bösewicht in «Zurück in die Zukunft» Biff (mit zwei F) Tannen. Aber dazu später mehr.

Warum gerade der 31. Oktober?

Dass die Leistungsvereinbarung (LV) und der Ausbauschritt (AS) am selben Tag ihren nächsten Meilenstein erreichen, ist reiner Zufall.

«Der Tag des BIF ist reiner Zufall.»

Das Bundesamt für Verkehr hat die Schweizer Bahninfrastruktur-Betreiberinnen aufgefordert, ihre Grundofferten zur LV 2021–2024 bis Ende Oktober einzureichen. Der STEP AS 2030/35 ist indes getrieben von der Geschäftsplanung des Bundesrates, der immer mittwochs tagt.

Was sind die nächsten Schritte bei der Leistungsvereinbarung 2021–2024?

Das Bundesamt für Verkehr prüft die eingegangenen Grundofferten und gibt den Bahnen bis Ende Jahr Feedback.

Anschliessend schätzt der Bund den Zahlungsrahmen der LV für alle Infrastrukturbetreiberinnen und bereitet die Botschaft vor, die Mitte 2019 in Vernehmlassung geht.

In rund einem Jahr geben die Infrastrukturbetreiberinnen dann ihre endgültige Offerte ein. Anschliessend teilt das BAV die Mittel provisorisch zu, bevor 2020 zuerst der Bundesrat und dann das Parlament den Zahlungsrahmen für alle Infrastrukturbetreiberinnen beschliessen.

Unterzeichnet wird die LV 2021–2024 schliesslich Ende 2020, sodass den Bahnen ab 2021 die nötigen Gelder für Betrieb, Unterhalt und Erneuerung der Infrastruktur zur Verfügung stehen.

Und beim STEP Ausbauschritt 2030/35?

Der nächste Ausbauschritt des Bahnnetzes ist politisch schon ein paar Schritte weiter. Am 31. Oktober überweist der Bundesrat die Botschaft ans Parlament. Der erste der beiden Räte – wahrscheinlich der Ständerat – behandelt das Dossier in der Frühjahrssession 2019. Die Botschaft ans Parlament enthält allerdings primär eine Liste der Ausbauprojekte und nur rudimentäre Angaben zum Angebotskonzept. Daran arbeiten das BAV und alle Bahnen weiter – mit dem Ziel, den Kunden im Personen- und Güterverkehr mehr Verbindungen und Komfort anzubieten.

Weitere Informationen zum STEP AS 2030/35 findest du in diesen Artikeln:

Hat der BIF neben dem Namen noch weitere Gemeinsamkeiten mit dem Biff aus «Zurück in die Zukunft»?

Nein, die beiden könnten gegensätzlicher nicht sein. Biff reist in die Zeit zurück, um sich zu bereichern. Der BIF lässt die Vergangenheit Vergangenheit sein und schaut nur darauf, dass wir unsere Fehler nicht wiederholen. In den 1990ern und frühen 2000ern investierte die SBB nämlich zugunsten des Ausbaus mit «Bahn 2000» zu wenig in den Unterhalt. Biff mobbt seine Klassenkameraden, damit er seine Hausaufgaben nicht machen muss. Der BIF ist hingegen äusserst pflichtbewusst – er darf sich nicht mal um einen Franken verschulden.