Der Countdown für den Betrieb des Léman Express läuft

In sieben Monaten geht die grösste grenzüberschreitende S-Bahn Europas in Genf und Umgebung in Betrieb. In dieser Serie stellt SBB News alle Mitarbeitenden vor, die am Erfolg des Léman Express arbeiten. Heute ist es Robin Souares, stellvertretender Leiter Operations Léman Express.

Lesedauer: 4 Minuten

««Wir bemühen uns, alle operativen Aspekte zu regeln, bis hin zum Schlüsselmanagement für die Fahrzeuge.»»
Robin Souares

Der Countdown läuft. In 7 Monaten geht die grösste grenzüberschreitende S-Bahn Europas in Betrieb. SBB News zeigt einen Blick hinter die Kulissen und begegnet den Menschen, die am Erfolg dieser Betriebseinführung arbeiten. Heute stellt Robin Souares seine Arbeit in diesem Projekt vor.

Robin Souares, stellvertretender Leiter Operations Léman Express.

  • Davor arbeitete er als:
    Jurist, Spezialist für Bahnwettbewerb.

  • Alter und Dienstalter:
    29 Jahre, seit 3 Jahren bei der SBB.

  • Grösster erwarteter Nutzen des Léman Express im privaten Gebrauch:
    Zeitersparnis bei meinen Fahrten durch Genf.

Was ist deine Rolle bei der OVMEL und seit wann bist du hier tätig?

Ich bin seit Anfang 2016 stellvertretender Leiter des OVMEL-Teilprojekts Operations Rollmaterial und vertrete Operations bei der OVMEL. Unterstützt werde ich von meinem Vorgesetzten, Alain Zurkinden, der sich insbesondere um die Zulassung des Rollmaterials kümmert und Raphaël Paschoud, der für Léman 2030 zuständig ist.

Wie sieht das Ergebnis deiner Arbeit nach der vollständigen Inbetriebnahme des Léman Express konkret aus?

Meine Arbeit besteht darin, die Produktionsform des Léman Express in immer feineren Iterationen zu bestimmen. Konkret haben wir zusammen mit SNCF Mobilité die Funktionsweise des Léman Express in grossen Linien definiert und verfeinern sie jetzt ständig weiter. So haben wir beispielsweise mehrere Studien durchgeführt, um die beste Zugführungslösung zu finden. Es hat sich gezeigt, dass eine getrennte Zugführung eine bessere, pünktlichere Produktion gewährleistet. Nachdem dieser Funktionsgrundsatz bestimmt ist, können wir uns jetzt um die Regelung der operativen Aspekte kümmern, wie etwa Schulung, Verträge, Lenkungsprozesse zwischen SNCF und SBB bis hin zur Schlüsselbewirtschaftung für die Fahrzeuge! Diese Arbeit müssen wir bis zur Testphase abschliessen und dann ebenso für die Inbetriebnahme des Léman Express im Dezember 2019.

Was macht deine Arbeit besonders interessant?

In erster Linie ist es die Vielfalt der Ideen und Ansprechpartner. Wir arbeiten in einem internationalen Umfeld mit der SNCF zusammen und dies sowohl auf strategischer als auch auf operativer Ebene. Die Arbeitsphilosophie und die Organisation der Bahnproduktion der beiden Unternehmen unterscheiden sich, was mir immer wieder neue Impulse gibt. Bereits in der Division Personenverkehr ist die Vielfalt der Profile und Themen äusserst gross. Somit bietet sich eine ausgezeichnete Gelegenheit, um transversal mit Serviceanlagen, Lokführenden, Sicherheitsexperten, Rollmaterialbauern und der Leitung von Operations zu arbeiten. Ich habe das Glück, bei uns und in anderen Bereichen der Division von Kolleginnen und Kollegen umgeben zu sein, die stets hilfsbereit sind. Das Arbeitsklima in der OVMEL ist sehr gut.

Welche Herausforderungen siehst du als nächstes?

Die Lancierung des Léman Express! Er ist kein Projekt in ferner Zukunft mehr, sondern bereits sehr konkret geworden. Es verbleiben nur noch einige Monate bis zur kompletten Inbetriebsetzung. Bis dahin müssen wir alles fertigstellen und dann am Rollmaterial und an der CEVA-Strecke die Betriebstests vornehmen. Es ist sehr anregend, mitzuerleben, wie die ganze, während Jahren geleistete theoretische Arbeit Tag für Tag konkreter wird.

OVMEL: die ganze Bahnproduktionskette an einem Tisch

Die Organisation Personenverkehr für die Betriebseinführung Léman (OVMEL) wurde im Februar 2017 lanciert, um den kommerziellen Betrieb des Léman Express bis Dezember 2019 aufzugleisen und dabei die Projekte von Léman 2030 zu berücksichtigen. In dieser Struktur sind alle Kompetenzen der Division Personenverkehr zusammengefasst. Somit bildet sie die gesamte Bahnproduktionskette ab. Die OVMEL ist also eine Art Division Personenverkehr in Miniatur. Die Bauarbeiten an der CEVA-Strecke gehen Mitte 2019 zu Ende. Damit sind nun alle Augen auf das künftige Personenverkehrsangebot gerichtet.

Die OVMEL besteht aus einer Projektleitung und zehn Teilprojekten (Losen). Für jedes Los ist je ein Fachkader verantwortlich. Vom Standort der Billettautomaten über die Anzahl der im Netz verkehrenden Züge bis zur Lokführerausbildung werden hier alle konkreten Aspekte des künftigen Léman-Express-Angebots entworfen und genehmigt. Und dies immer in Zusammenarbeit mit der SNCF und der Tochtergesellschaft der SBB: Lémanis AG.

Kaum ein halbes Jahr vor Inbetriebnahme des Léman Express soll mit dieser Porträt-Serie gezeigt werden, wie umfassend und vielfältig die Arbeiten sind, die unsere Kolleginnen und Kollegen und ihre Teams – insgesamt etwa 60 Personen – dafür erbringen. Dabei werden auch die facettenreichen Aspekte vorgestellt, welche die Schaffung dieses beispiellosen grenzüberschreitenden Bahnangebots mit sich bringt. Steigt mit uns ein in den Léman Express!