Funkgerät LISA zu wenig zuverlässig – SBB hat Massnahmen ergriffen

Das Funkgerät LISA kommt bei der SBB beim Rangieren zum Einsatz. Allerdings kommt es zu häufig zu Verbindungsunterbrüchen. Dies führt zu Vertrauensverlust bei den Mitarbeitenden und kann Fehler zur Folge haben. Die SBB hat Sofortmassnahmen eingeleitet.

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Die SBB hat ab 2015 in der Rangierkommunikation sukzessive den Analogfunk durch das digitale Gerät LISA ersetzt. Die SBB ist mit der Zuverlässigkeit der Funkverbindung aber nicht zufrieden: Es kommt immer wieder zu Problemen mit der Netzabdeckung und aufgrund von Verbindungsunterbrüchen zu Störungen im Rangierbetrieb. Dies führt zu Vertrauensverlust bei den Mitarbeitenden und kann Fehler zur Folge haben, die ein potentielles Risiko darstellen. Zudem haben sich die Gerätehüllen als ungeeignet herausgestellt, es kann Wasser eintreten und zum Ausfall der Geräte führen. Die SBB hat Verständnis, dass sich die Mitarbeitenden im Stich gelassen fühlen, da sie schon länger unter diesen Bedingungen arbeiten.

SBB reagiert mit verschiedenen Sofortmassnahmen

Die SBB hat deshalb folgende Massnahmen in die Wege geleitet:

  • Sensibilisierung von Mitarbeitenden: Die Mitarbeitenden wurden informiert, bei Funkunterbruch (kein Kontrollton) oder Unsicherheiten betreffend Funkverbindung die Rangierfahrt sofort zu stoppen.

  • Es gibt Standorte, wo die Funkverbindung instabil und in gewissen Rangierbereichen unzureichend ist. Es gibt andererseits aber auch Standorte, wo die Funkverbindung gut ist. Deshalb prüft die SBB auf Basis der Rückmeldungen der Mitarbeitenden die Verlässlichkeit der Funkverbindung pro Einsatzgebiet. Ist diese unzureichend, wird der Einsatz alternativer Geräte geprüft. Ist dieser nicht möglich und gibt es keine zufriedenstellende und sicherere Alternative, so müssen Massnahmen ins Auge gefasst werden, um die Sicherheit des Rangierpersonals zu gewährleisten. Mehrere Möglichkeiten sind zurzeit in Erarbeitung und können im Extremfall dazu führen, dass in gewissen geografischen Gebieten vorläufig nicht mehr rangiert wird.

  • Die Rückmeldungen werden ausgewertet und die Resultate gegenüber den Mitarbeitenden standortbezogen offengelegt.

  • Die SBB tauscht sich mit den LISA-Nutzerinnen und -Nutzern an den betroffenen Standorten aus: Gemeinsam mit diesen klärt sie die lokalen Fehlerbilder, bewertet die Ursachen und die Dauer zur Behebung und prüft Alternativen. Erste Standortbesuche finden noch vor Weihnachten statt.

  • Der Rückbau des analogen Funknetzes wird momentan gestoppt.

  • Die SBB prüft, zusätzlich zum existierenden Kanal für sicherheitsrelevante Meldungen eine telefonische Meldestelle einzurichten.

  • Defekte Gerätehüllen werden laufend ersetzt. Ab Sommer 2020 werden alle im Einsatz stehenden Geräte durch neue Geräte ersetzt, deren Gehäusehülle wasserdicht und schlagfest ist.

Mittelfristig prüft die SBB auch den Einsatz von alternativen Funkgeräten.