Auto oder Zug – wem gehört die Zukunft?

Werden die Menschen nach der Pandemie in die Züge zurückkehren? Oder gewinnt der Individualverkehr weiter an Bedeutung? Diesen brennenden Fragen stellt sich Björn Bender, Leiter Innovation, Forschung und Inkubation, am nationalen Klimatag.

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Die Debatte um Klimawandel, Co2-Ausstoss und Nachhaltigkeit wird auch in der Mobilität geführt. Nachdem der Individualverkehr während der Pandemie einen starken Zuwachs verzeichnen konnte, stellen sich Zukunftsforscherinnen, Verkehrsplaner und Politikerinnen die Frage: Bleibt das Auto der Platzhirsch oder gelingt dem Zug ein Comeback?

Individuelle Bequemlichkeit als Konkurrenz zum ÖV

Gerade für viele junge Menschen ist klar: Der Zug als nachhaltigstes Transportmittel für längere Distanzen bleibt auch in Zukunft die beste Option. Gleichzeitig ist ein grosser Teil der Bevölkerung auch mit Klimawandel und trotz CO2-Ausstoss nicht bereit, auf das eigene Auto zu verzichten. Die SBB, wie auch viele öffentliche Transportunternehmen, muss sich darum Gedanken um die eigene Zukunft machen. Wie gelingt der Switch vom Auto zur Bahn? Welche Angebote braucht es dazu und welche Kooperationen? Was muss auf der ersten und letzten Meile beachtet werden, damit die Bahn auch künftig das Rückgrat der Mobilität bleibt?

«Wir dürfen Entwicklungen in der Mobilität nicht verschlafen, sondern müssen Bedürfnisse erkennen und sie mit sinnvollen Dienstleistungen ergänzen.»
Björn Bender

Genau mit diesen Fragen beschäftigt sich der Anfang Jahr neu gegründete Bereich «Innovation, Forschung und Inkubation», ein Zusammenschluss verschiedener Innovationsbereiche, darunter «Neue Mobilitätsdienstleistungen». Björn Bender leitet das Team von rund 70 Personen, die an der Lösung heutiger Problemstellungen sowie der langfristigen Entwicklung der Mobilität tüfteln – damit der Zug auch künftig rollt und für die Mobilität im Land relevant bleibt.

Bahnnah statt abgehoben

Wer von Zukunft der Mobilität spricht, skizziert damit nicht automatisch abgehobene futuristische Visionen. «Im Gegenteil», erklärt Björn Bender, «was wir bei IFI machen, ist immer auch auf die Entwicklung unseres Kerngeschäfts, die Bahn, ausgerichtet. Unser Auftrag ist es, die Entwicklungen im öffentlichen Verkehr nicht zu verschlafen, sondern Bedürfnisse zu erkennen und sie mit sinnvollen Dienstleistungen zu ergänzen.» Als Beispiel nennt Bender die Optimierung der Bahnhöfe zu Mobilitätshubs, wo der Umsteig vom Sharing-Angebot auf die Bahn möglichst schnell und praktisch sein muss. «Genau mit solchen Überlegungen stellen wir sicher, dass die Zugfahrt ein «No Brainer» ist – du hast keinen grösseren Aufwand, als wenn du zu Hause in dein eigenes Auto steigen würdest.»