Neues Perron und zusätzliche Passerelle für den Bahnhof Basel

Die SBB will im Auftrag des Bundes von 2023 bis 2025 die Perronanlage im Bahnhof Basel SBB ausbauen. Geplant sind ein zusätzliches Perron auf der Südseite und eine provisorische Passerelle. Das Projektdossier liegt von 27. Oktober bis 26. November 2021 in Basel öffentlich auf.

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An einer Medienkonferenz in Basel präsentierten Wolfgang Stolle, SBB Gesamtprojektleiter, und Thomas Staffelbach, SBB Gesamtkoordinator Basel, das Projektpaket und den Stand der weiteren Ausbauprojekte in der Region.

Das Projektpaket im Überblick

Das Projektpaket beinhaltet einerseits das Projekt Leistungssteigerung Basel SBB mit dem zusätzlichen Perron und andererseits das Projekt Überbrückungsmassnahme mit der provisorischen Passerelle. Eine gemeinsame Ausführung der beiden Projekte ist von den Abhängigkeiten und den Synergien her am sinnvollsten und so mit dem Bund als Auftraggeber abgestimmt. Der Baustart ist für Anfang 2023 geplant, die Inbetriebnahme für Ende 2025. Die Kosten für das gesamte Projektpaket belaufen sich auf rund 180 Millionen Franken. Die Gelder für den Ausbau stammen aus dem Bahninfrastrukturfonds (BIF) des Bundes.

Mehr Zugshalte dank dem Projekt Leistungssteigerung Basel SBB

Das Projekt Leistungssteigerung schafft im Bahnhof Basel SBB die nötigen Kapazitäten für die zusätzlichen Zugshalte des S-Bahn-Viertelstundentakts Basel–Liestal. Zudem ist es eine der Vo-raussetzungen für alle weiteren Angebotsausbauten in Basel, wie beispielsweise den Fernver-kehr-Halbstundentakt auf der Linie Basel–Delémont–Biel/Bienne oder den S-Bahn-Viertelstundentakt Basel–Aesch.

Hauptelemente des Projekts sind das zusätzliche Perron Gleis 19/20 auf der Südseite des Bahnhofs sowie das dazugehörige neue Gleis 20. Dazu muss die Gleis- und Perronanlage im Bahnhof umfangreich angepasst werden. Konkret werden alle heutigen Gleise 12 bis 19 rück- und neugebaut, inklusive neuer Weichenverbindungen und weiterer Anpassungen. Um in einem ersten Schritt Platz zu schaffen, wird die südliche Böschung abgetragen und mit einer 570 Meter langen Stützmauer gesichert. Neben der Stützmauer liegt sodann das neue Wendegleis 20. Die heutigen Durchfahrtsgleise 18 und 19 werden neu zu Perrongleisen, das Gleis 17 wird aufgehoben. Das bestehende Perron Gleis 16/17 wird umgebaut zum Perron Gleis 16/18 mit unterschiedlichen Höhen je Perronhälfte. Letztere werden durch Rampen und Stufen verbunden. Das Perron Gleis 14/15 wird Richtung Osten verlängert.

Mehr Platz für Reisende dank der provisorischen Passerelle

Das Projekt provisorische Passerelle entlastet als Überbrückungsmassnahme die bestehende Passerelle. Ziel ist, dass die Reisenden künftig trotz zusätzlicher und gleichzeitiger Zugshalte weiterhin sicher und pünktlich auf das gewünschte Perron oder zum gewünschten Ausgang gelangen. Dies, bis eine definitive, neue Querung im Westteil des Bahnhofs erstellt ist. Das eidgenössische Parlament hat 2019 mit der Annahme des Bahnausbauschritts 2035 Bundesgelder für Planung und Bau einer solchen Querung gesprochen.

Die Passerelle wird im Bereich zwischen der bestehenden Passerelle und der Margarethenbrücke liegen. Sie erschliesst alle Perrons vom heutigen Perron Gleis 5/6 bis zum künftigen Perron Gleis 19/20. Die Hauptaufgänge und -abgänge der Passerelle befinden sich im Süden bei der Meret Oppenheim-Strasse und im Norden beim Elsässerbahnhof auf Perron Gleis 30/31. Für diesen Zugang plant die SBB, die heute durchgehenden Gleise 4 und 5 beim westlichen Ende des Elsässerbahnhofs zu Kopfgleisen mit Prellböcken umzubauen. Die so frei werdende Gleisfläche wird für einen provisorischen Perronausbau genutzt, um mehr Platz für den nördlichen Abgang der Passerelle zu erhalten. Die überdachte, rund zehn Meter breite Passerelle wird via Treppen und Lifte zugänglich sein und entspricht damit den Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG).

Rund eine Milliarde Franken für Basler Bahninfrastruktur bis 2025

Ab Dezember 2025 verkehren die S-Bahn-Züge zwischen Basel und Liestal im Viertelstundentakt. Dies ist das gemeinsame Ziel von Bund, SBB und beider Basel. Der Bund investiert allein bis dann rund eine Milliarde Franken in die Bahnanlagen. Die Investitionen ermöglichen nicht nur den Viertelstundentakt, sondern legen auch den Grundstein für weitere Angebotsausbauten im Personen- und Güterverkehr.

Das Projektpaket Leistungssteigerung und provisorische Passerelle Basel SBB ist eine der zwingenden Voraussetzungen für den S-Bahn-Viertelstundentakt Basel–Liestal. Weitere Projekte sind in Bau oder in Planung, unter anderem das Grossprojekt Entflechtung Basel–Muttenz und das Projektpaket Vierspurausbau und Wendegleis Liestal. Erst, wenn all diese Projekte umgesetzt sind, kann das zusätzliche Angebot gefahren werden.